Trauer braucht viel Raum und Zeit

Feingefühl ist Pflicht: Bestatter müssen nicht gut beraten können, sie sollten den Hinterbliebenen in ihrer schwerer Zeit auch als Trauerhelfer begleitend zur Seite stehen. Foto: dpa

Die meisten Menschen informieren sich erst dann über eine Bestattung, wenn sie sich mit einem Sterbefall konfrontiert sehen. Oft wissen Angehörige wenig über das Thema und welche Entscheidungen bei einer Bestattung eines Verstorbenen eigentlich getroffen werden müssen. Ob die Wahl der Bestattungsart, die Organisation der Trauerfeier oder die Schaltung von Traueranzeigen und vieles mehr – Bestatter informieren umfassend rund ums Thema und sie helfen bei der Trauerbewältigung.Nichtalleinlassen Die Trauerhilfe ist ein wichtiger Teil zur Verarbeitung des Verlustschmerzes. Denn der Tod eines nahestehenden Menschen bedeutet für die Trauernden eine Verlusterfahrung und ist mit Trauer verbunden.

Bestatter stehen Hinterbliebenen mit Rat und Tat zur Seite

Der Tod verändert das Leben der Trauernden und zerreißt das Geflecht von Rollen, Funktionen und Beziehungsstrukturen und verändert tiefgreifend die Dynamik und das seelische Gleichgewicht von Familien, Partnerschaften oder auch jedes einzelnen Menschen. Doch keiner muss mit seiner Trauer allein bleiben. Angehörige, Freunde oder Bekannte können ebenso Trauerhilfe leisten, wie professionelle Helfer oder Seelsorger in der Kirchengemeinde.

In vielen Orten gibt es Selbsthilfegruppen und Trauernetzwerke, deren Adressen beziehungsweise Kontaktpersonen sind dem Bestatter bekannt. Er wird Hinterbliebenen mit den richtigen Antworten helfen, wenn diese sich an ihn wenden, und ihnen Zugang zu diesen Gruppen vermitteln oder Adressen nennen, bei denen Trauernden geholfen werden kann.

Unter Trauer sind die psychischen Reaktionen zu verstehen, die nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen durch dessen Tod auftreten können. Trauer ist keine Krankheit, sondern eine lebenswichtige Reaktion. Sie gehört zum Leben und zur Abschiednahme. Trauer ist bereits ein Teil der Verarbeitung eines Verlustes. Sie wird von jedem Menschen individuell erlebt und braucht ihre Zeit.

Der Trauer muss Raum und Zeit gegeben werden. Sie sollte keinesfalls verdrängt werden, denn es ist eine unter Ärzten und Psychologen anerkannte Tatsache, dass unverarbeitete Trauer-Phasen zu Krankheiten und seelischen Schäden führen können.
   

Den Verlustakzeptieren
Trauer äußert sich in Form von körperlichen Reaktionen und Verhaltensweisen, die von den Einstellungen des Einzelnen zum Tod abhängen, aber auch von der Einstellung der Gesellschaft zum Umgang mit Tod und Trauer beeinflusst werden.

Zu den mit der Trauer verbundenen Gefühlen gehören Phasen der Verlassenheit, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Beklemmung, Wut, Angst, Zorn und manchmal auch Erleichterung. Trauer kann sich jedoch auch körperlich auswirken, und zwar in Müdigkeit, Überempfindlichkeit gegen Lärm, Muskelschwäche, Magenschmerzen, Atemnot und Schüttelfrost. Zur Trauer gehören Tränen. Tränen sind die erste Phase des Trostes, sie machen uns frei zu neuem Handeln.

Trauer und Verlust gehören zu unserem Leben. Wichtig für die Verarbeitung von Trauer ist es, dass der erlittene Verlust vergegenwärtigt und akzeptiert wird. Deshalb sollte man nicht darauf verzichten, von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen, ihn zu berühren und ihn ein letztes Mal in den Arm zu nehmen. Der Bestatter des Vertrauens hilft Angehörigen dabei. Er sorgt dafür, dass diese im Trauerhaus, im Abschiedsraum des Bestatters oder auch auf dem Friedhof ihren geliebten Menschen noch einmal sehen und Zwiesprache mit ihm halten können. red