Heilbronner Bestatter: Bestattungshaus Alexander & Ignatia Bestattungsdienst Ilsfeld

Ein Beruf mit vielfältigen Aufgaben: Dorina Spannenberger lernt als Auszubildende zur Bestatterin, wie man einen Sarg angemessen vorbereitet. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn

Für die einen ist es ein Traumjob, für die anderen der blanke Horror: Bestatter – kein Beruf wie jeder andere. Er bietet jedoch vielfältige Aufgaben. Er ist krisensicher. Und er verlangt denen, die ihn ergreifen, viel ab – schließlich gilt es, neben dem respektvollen Umgang mit Verstorbenen auch die Hinterbliebenen durch eine für sie schwere Zeit zu führen. Sargtischler  Die ersten kommerziellen Bestattungsunternehmen entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts. Vorher war es üblich, dass die Toten von Familienangehörigen selbst bestattet wurden. Meist gingen diese Unternehmen aus Fuhrbetrieben oder Sargtischlereien hervor. Richtig durchsetzen konnte sich das Gewerbe der Bestatter aber erst Ende des 19. Jahrhunderts. 1885 wurde der Verband der Großberliner Sargtischlermeister und Inhaber von Bestattungsinstituten als erster berufsständischer Zusammenschluss gegründet. Dem jetzigen Bundesverband Deutscher Bestatter gehören etwa 3500 Unternehmen an. Heutzutage ist der Bestatter ein Dienstleister, der im Auftrag der Hinterbliebenen vielfältige Aufgaben übernimmt. Die genaue Berufsbezeichnung lautet seit 2003 Bestattungsfachkraft. Der Bestatter kümmert sich um die Bergung und den Transport des Verstorbenen, übernimmt die hygienische und kosmetische Behandlung, unterstützt die Hinterbliebenen bei Behördengängen und Überführungen.Neben der Rekonstruktion des Verstorbenen und der seelsorgerischen und psychologischen Betreuung der Trauernden kommt dem Bestattungsunternehmen die Aufgabe der Organisation und der Planung der Beerdigung zu.    

Dienstleister im Auftrag der Hinterbliebenen haben ein vielfältiges Aufgabenspektrum zu bewältigen

Ansprechpartner
Der Bestatter ist Ansprechpartner in allen Dingen, die die Beerdigung betreffen. Er informiert die Hinterbliebenen über die verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten und plant zusammen mit den Angehörigen die Bestattungszeremonie, regelt den Ablauf der Bestattung und die Aufbahrung. Der Bestatter berät auf Wunsch über den Entwurf der Drucksorten (Karten, Dankkarten, Gedenkbilder), vermittelt Blumenspenden, kümmert sich um die Dekoration der Aufbahrungshalle.

Das Bestattungsunternehmen als beauftragter Dienstleister hat eine unterstützende Funktion. Den Hinterbliebenen ist es also freigestellt, einzelne Leistungen selbst zu übernehmen und somit Kosten zu sparen. Dazu gehören beispielsweise das Waschen des Leichnams, die Erledigung der notwendigen Behördenwege, das Aufgeben der Todesanzeigen, die Auswahl und die Bestellung von Grabstein oder Urne sowie die Terminabsprache mit der Friedhofsverwaltung

Da die Angehörigen meist schon mit ihrer Trauer überfordert sind, wird darauf oftmals verzichtet. Zudem fehlt den Betroffenen auch die Erfahrung, wie durch Vergleiche und Verhandlungen Kosten zu sparen sind. Die Ausbildung zum Bestatter ist bundeseinheitlich und wird seit 1. August 2003 mit der Bezeichnung der Bestattungsfachkraft abgeschlossen.

Ausbildung
Die Dauer beträgt bei dieser klassischen dualen Berufsausbildung drei Jahre und wird abwechselnd in den Betrieben und den Berufsschulen durchgeführt. Diese Schulen befinden sich für Baden- Württemberg in Bad Kissingen.

Voraussetzung ist für die meisten Betriebe ein mittlerer Schulabschluss (Realschule). Wie bereits beschrieben umfassen die Leistungen, die ein Bestatter erbringen muss, Beratung und Betreuung der Hinterbliebenen, die Organisation der Beisetzung, inklusive Trauerfeier, aber auch die administrativen Aufgaben, die mit dem Tod einer Person einhergehen.

Rahmenplan
Daher enthält die Ausbildung neben den fachspezifischen Lerninhalten auch viele betriebswirtschaftliche Aspekte. Der Verband erstellt dahingehend einen Ausbildungsrahmenplan, in dem er Inhalte definiert, die Schülerinnen und Schüler als Bestatter erlernt haben müssen. Vor allem aber spielen die persönliche psychische Verfassung und die Einstellung zum Tod eine große Rolle. Wer Tag für Tag mit dem Sterben konfrontiert ist, muss in diesen emotionalen Situationen trotzdem die innere Ruhe bewahren, gleichzeitig aber auch Mitgefühl gegenüber den Hinterbliebenen ausdrücken.

Hohe Anforderungen
Alle Bestattungsunternehmen stellen diese Anforderungen an einen Bewerber. Zudem sollte dieser grundsätzlich ein gepflegtes Äußeres besitzen, gute Umgangsformen haben und sehr zuverlässig sein. Letzteres ist besonders wichtig in Bezug auf die Ruf- und Bereitschaftsdienste, da ein Bestatter rund um die Uhr zu Sterbefällen dazu geholt werden kann.

Neben dem regulären Ausbildungsberuf können sich Interessierte zu einem „geprüften Bestatter“ fortbilden. Diese Möglichkeit wird oftmals von jemandem in Anspruch genommen, der zuvor eine Ausbildung – etwa als Tischler oder Bürokaufmann – gemacht hat oder der mindestens eine zweijährige Berufserfahrung in einem Bestattungsinstitut vorweisen kann.

Nach erfolgreicher Aus- oder Weiterbildung zur Bestattungsfachkraft oder zum geprüften Bestatter kann eine zusätzliche Ausbildung zum Bestattungsmeister absolviert werden. red

@ Mehr Wissenswertes im Netz www.trauerundgedenken.de, www.bestatter.de