Touristen lassen viel Geld liegen

Das Deutsche Weininstitut (DWI) und die Hochschule Geisenheim haben erstmals mit Unterstützung aller 13 Gebietsweinwerbungen bundesweit die wirtschaftliche Bedeutung des Weintourismus wissenschaftlich untersucht. Danach reisen jährlich 50 Millionen Menschen primär wegen des Weins in die deutschen Weinregionen und geben dort 5,5 Milliarden Euro aus. Baden-Württemberg zieht allein über 20 Millionen Weintouristen an, die einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro generieren.Damit sei das Einkommen von 86000 Menschen direkt vom Weintourismus abhängig. Insgesamt erwirtschaftet der Tourismus in Weinregionen einen Umsatz von 29,9 Milliarden Euro im Jahr. Mit einem Anteil von 18 Prozent tragen Weintouristen überdurchschnittlich stark zur Wertschöpfung bei.Die Daten basieren auf einer zweijährigen Studie, für die 900 Weingüter und 4500 Touristen in allen deutschen Weinbaugebieten befragt wurden. Die Unterschiede zwischen Weintouristen und Nicht-Weintouristen ergaben sich durch deren detaillierte Auskünfte darüber, wie viel Geld sie für welche Leistungen täglich im Urlaub ausgegeben haben. Aus den Gesamtausgaben und den Besucherzahlen haben die Experten die wirtschaftliche Bedeutung errechnet.

Potenzial von Weintourismus ist laut einer aktuellen Studie längst nicht ausgeschöpft

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Wer nach passenden Angeboten in der Region sucht, geht am besten auf die Homepage www.weinwege-wuerttemberg.de. Foto: Screenshot

Initiiert wurde die Studie vor dem Hintergrund der Feststellung der Bundesregierung aus dem Jahr 2015, wonach sie den Weintourismus für ein wichtiges Marktsegment hält. DWI-Geschäftsführerin Monika Reule sieht in diesen Daten eine wichtige Entscheidungsbasis für weitere touristische Investitionen in den Anbaugebieten: „Viele Weinregionen haben ihr weintouristisches Potenzial noch nicht vollständig ausgeschöpft“, so Reules Einschätzung. Die beiden Wissenschaftler, Prof. Dr. Gergely Szolnoki und Maximilian Tafel der Hochschule Geisenheim University betonen: „Der Weintourismus hat in Deutschland eine enorme wirtschaftliche Bedeutung und sollte daher auch weiterhin im Fokus der Politik stehen.“ red

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