Möckmühl wächst weiter

Kaufland ist mit Abstand der größte Arbeitgeber der Stadt. Rund 1200 Menschen sind dort beschäftigt. Insgesamt zählt die Gemeinde rund 3500 Arbeitsplätze bei gut 8000 Einwohnern. Fotos: Stefanie Pfäffle

Von Stefanie Pfäffle   Wenn Ulrich Stammer so genau überlegt, dann wirkt er selbst fast ein bisschen überrascht, was es in Möckmühl alles in Sachen Einzelhandel gibt. „Ein moderner Vollsortimenter wäre zusätzlich vielleicht nicht schlecht“, fällt dem Bürgermeister als einziger Wunsch ein. Auch in Sachen sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze ist die Stadt mit über 3500 bei gut 8000 Einwohnern mehr als gut ausgestattet.  

Sowohl mit Einzelhandel als auch mit Arbeitsplätzen ist die Stadt mehr als gut ausgestattet

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Bürgermeister Ulrich Stammer setzt auf gute Rahmenbedingungen, um den Einzelhandel zu unterstützen.

Es gibt zwei Discounter und einen Edeka, Metzger, Bäcker und einen Bioladen, einen Baumarkt, das Einkaufszentrum mit vielen Geschäften und natürlich die immer noch lebendige Innenstadt. Kleidung, Brillen, Schreibwaren, Schuhe – in Möckmühl lässt sich so ziemlich alles kaufen, was man für den täglichen Bedarf benötigt. In den Ortsteilen gibt es bis auf den Bäcker in Züttlingen keine Geschäfte mehr. „Aber die Entfernungen sind auch nicht so groß und es gibt ein paar mobile Anbieter“, erklärt der Bürgermeister. Man habe natürlich die gleichen Probleme wie jede Innenstadt, die sich dem Trend zum Internet stellen müsse, stellt Stammer fest.

   

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In der Innenstadt gibt es inhabergeführte Geschäfte, die von Büchern über Kleidung und Lebensmittel vieles im Angebot haben.

Die Kommune versuche, die Händler zu unterstützen, sei es mit einer zentral gelegenen Bücherei, die viele Menschen anlockt, oder auch verstärkt mit Veranstaltungen, unter anderem dem Lichterglanz oder neu dem mittelalterlichen Markt. Auch der Wochenmarkt am Donnerstag erfreut sich großer Beliebtheit. „Wir können nur die Rahmenbedingungen gestaltet, in dem wir kostenlose Parkhäuser anbieten oder den Raum ansprechend gestalten.“ Auch für die Firmen versucht die Stadt, entsprechende Flächen bereit zu halten.
    


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Das Einkaufszentrum ergänzt das Angebot der Innenstadt mit verschiedenen Fachgeschäften.

Der größte Arbeitgeber mit rund 1200 Mitarbeitern ist Kaufland. Im Agria Industriepark sind mehrere kleine Betriebe mit insgesamt 300 Beschäftigten angesiedelt. Dazu kommen diverse Mittelständler. „Die hohe Anzahl an Arbeitsplätzen wirkt sich bei uns auch auf den Wohnungsmarkt aus, Wohnungen und Bauplätze sind heiß begehrt“, berichtet Stammer. Angesiedelt sind die größeren Betriebe in den Industriegebieten Maisenhälde und Habichtshöfe außerhalb des Orts. Alles, was dort in den vergangenen Jahren entwickelt wurde, ist verkauft, deswegen ist man dabei, weitere 13 Hektar zu entwickeln. Es gibt durchaus Interessenten für Neuansiedelungen, was natürlich an der günstigen Lage an der Autobahn liegt. „Perspektivisch stehen weitere 15 Hektar an, die wir in den nächsten Jahren erschließen können.“
    


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Mit dem BAG Raiffeisenmarkt ist auch der Bedarf an Baumarktartikeln in der Gegend gedeckt.

Maurer, Zimmermann, Fensterbauer, Gipser, Schreiner, Orthopädietechniker – beim Handwerk ist Möckmühl gut versorgt, nur fehlt es den Betrieben wie fast überall an Nachwuchs. Wenigstens mit Standorten seien alle Firmen gut versorgt. Die Landwirtschaft hat laut Stammer zwar nicht mehr den Stellenwert früherer Zeiten, doch es gibt noch mehrere Vollerwerbsbetriebe, die sowohl Ackerbau als auch Viehzucht und Obstanbau betreiben. „Die Betriebe werden durch Zupachtung immer größer und deren Aufgabe, die Landschaft zu pflegen, betrachte ich als äußerst wichtig“, sagt Bürgermeister Ulrich Stammer. Die Tradition des Weinbaus, es gibt nur noch einen hauptberuflichen Wengerter, wird vom Weingärtnerverein hochgehalten. Dieser betreibt die Kelter und erzeugt eigenen Wein, der auch von der Stadt an Gäste verschenkt wird.

    

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