Kuhnt & Rembold Optik in Eppingen: Notdienst für Gesundheit

Autohäuser, Tankstellen und Bike-Center halten Betrieb aufr

Optiker sorgen auch in Zeiten von Corona dafür, dass ihre Kunden den Durchblick bewahren – sei es, dass Reparaturen an der Brille fällig sind oder Nachschub an Kontaktlinsen benötigt wird. Foto: dpa

In Zeiten wie diesen ist Gesundheit ein ganz besonders hohes Gut. Aber nicht immer geht es dabei um das neue Corona-Virus. Wer auf bestimmte Heil- und Hilfsmittel angewiesen ist, benötigt auch jn der aktuellen Ausnahmesituation die gewohnte Unterstützung durch seinen Optiker, seine Apotheke, das Sanitätshaus und andere. „Wir lassen unsere Kunden nicht im Stich“, heißt es deshalb bei Gesundheitshandwerkern und Fachgeschäften in der Region. Es heißt aber auch: Dienstleistung unter verschärften Bedingungen. Denn es gilt, Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen vor Ansteckung zu schützen.„Im Notfall ist alles möglich“, sagt Annette Kuhnt von Kuhnt und Rembold Optik in Eppingen. „Aber es gibt eine Risikoabwägung.“ „Als Gesundheitshandwerker dürften wir unsere Geschäfte eigentlich komplett offen lassen“, ergänzt Augenoptikermeisterin Beate Rembold, die zwei weitere Geschäfte in Gemmingen und Schwaigern betreibt. Wer auf Kontaktlinsen angewiesen ist oder seine Brille zerbrochen hat, weiß das Engagement zu schätzen. „Bestellungen und kleinere Reparaturen – so was geht natürlich immer“, versichert Annette Kuhnt.   

Fachgeschäfte und Dienstleister lassen ihre Kunden nicht im Stich

Einschränkungen
Die Pandemie verlangt nach ungewöhnlichen Lösungen. „Oberste Priorität hat, das Virus einzudämmen – deshalb können wir nur Sachen machen, die unbedingt nötig sind“, erklärt Werner Musiol, Teamleiter Marketing und Vertrieb beim Verosana Sanitätshaus. „Wir haben unsere Kundenbesuche vorübergehend eingestellt“, bedauert er. „Aber selbstverständlich bieten wir unsere Beratung telefonisch an – und in Notfällen, wenn beispielsweise ein Stoma Probleme macht, fährt der Außendienst auch raus.“

Dafür steht den Mitarbeitern eine spezielle Schutzausrüstung zur Verfügung. Die Gesundheit der Beschäftigten liegt allen ebenso am Herzen wie der Dienst am Kunden. Manchmal müssen Filialen vorübergehend geschlossen oder Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Letzteres gilt auch für das Optikhaus in Flein und Leingarten. „Die Lage ist noch sonnig“, sagt Musa Deger, der gemeinsam mit Bernd Vogel die Geschäfte führt. Auch sie haben eine Notbesetzung eingerichtet. „Wir bieten unser komplettes Leistungsspektrum an“, sagt Deger.

„Was man schieben kann, wird geschoben“, erklärt dagegen Andreas Beuchert von Meister Beuchert Hörgeräte und Hörsysteme in Heilbronn. Im Notdienst „ist jeweils die halbe Mannschaft am Start“. So werde sichergestellt, dass stets ein Team einsatzbereit sei. Die Abstände im Geschäft wurden vergrößert, mehr als zwei Kunden sollen nicht gleichzeitig im Laden sein. Besonderes Augenmerk liegt auf der Hygiene, denn: „Wir sind Dienstleister, und wir müssen ans Ohr.“

Von unserer Redakteurin Renate Dilchert
   

Mobil in Zeiten von Corona

Autohäuser, Tankstellen und Bike-Center halten Betrieb aufr

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Tankstellen, Autohäuser und Fahrradhändler tragen dazu bei, auch in Zeiten von Corona ein Mindestmaß an Mobilität aufrecht zu erhalten. Foto: dpa

Covid 19, das Virus aus China, hat den Pulsschlag von Deutschland verlangsamt. Quasi über Nacht ist das Leben in Zeiten von Corona ein anderes geworden: Autohersteller haben die Produktion gestoppt, Geschäfte, die nichts mit dem täglichen Bedarf zu tun haben, sind geschlossen. Wer kann, ist nicht mehr in der Firma vor Ort, sondern bei der Heimarbeit. „Social Distancing“ heißt das Schlagwort der Stunde. Auf gut deutsch: Es gilt – so weit wie möglich – jeden Kontakt zu Mitmenschen zu vermeiden.

Heruntergefahren
Doch auch dann, wenn sich Menschen auf das Lebensnotwendige beschränken, muss der Alltag – obschon drastisch heruntergefahren – irgendwie weitergehen. Schließlich gibt es viele Berufe, in denen die Menschen wie gewohnt vor Ort weiterarbeiten müssen. Dafür braucht es Dienstleister, welche diese Bedürfnisse abdecken.

Noch fahren sie, die öffentlichen Verkehrsmittel. Wie lange, ist ungewiss. Schon heute greifen aber viele aus Angst vor dem Corona-Virus, das durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, aufs Rad oder aufs eigene Auto zurück. Für die Aufrechterhaltung eines Mindestmaßes an Mobilität bleiben deshalb die Tankstellen im Land geöffnet.

Und auch Autohäuser mit eigener Werkstatt, wie das von Petrus Stefan in Kirchardt, halten ihren Betrieb aufrecht. „Es ist zwar viel ruhiger als sonst, aber bei mir sind alle Mitarbeiter da – und sie werden auch weiterbeschäftigt“, sagt er. Auch wenn es bei dem Ford-Händler keinen Vor-Ort-Autoverkauf mehr gibt, „der Werkstattbetrieb läuft weiter – inklusive Unfallreparaturen und Scheibentausch“.

Risiko„gleich Null“
Hauptsächlich um Werkstattbetrieb und Reparaturen geht es auch bei den Fahrradhändlern in der Region. „Wir wollen dazu beitragen, die Mobilität so weit wie möglich zu erhalten“, sagt Andy Kirschnick, Inhaber von Schaltwerk Schwaigern, stellvertretrend für seine Branche. Dabei verweist er auf die Worte von Gesundheitsminister Jens Spahn. Einer der Tipps, die der CDU-Politiker der bundesdeutschen Bevölkerung schon zu Beginn der Corona-Krise mit auf den Weg gab, war der, sich gut zu überlegen, ob die Strecke zur Arbeit nicht im Sattel zurückgelegt werden kann. Die Chance, sich beim Radeln etwas einzufangen, bezifferte Spahn mit „gleich Null“. Das sieht auch Bike-Fachmann Kirschnick so.

Tatsächlich verweisen Gesundheitsexperten aber noch auf weitere Vorteile, die der Umstieg aufs Bike mit sich bringt: Radfahren, so sagen sie, kann vorbeugend gegen Krankheiten wirken. Es stärkt – jetzt gerade extrem wichtig – die Lungenfunktion, ist gut bei Diabetes sowie Herz- und Kreislauferkrankungen und hilft, den Bluthochdruck zu senken. Alles bezifferte Risikofaktoren, die bei Corona eine große Rolle spielen.

Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth