Fit durch die Wechseljahre

PROZESS

Foto: missty/stock.adobe.com

VON UNSERER REDAKTEURINVALERIE BLASSEs ist ein Thema, das jede Frau im Laufe ihres Lebens betrifft: die Wechseljahre – eine Lebensphase, deren Merkmale meist mit Ende 40 spürbar werden. Dabei leiden längst nicht alle Frauen unter Wechseljahrsbeschwerden. Etwa ein Drittel spürt keine Beeinträchtigungen, ein weiteres Drittel nur leichte Symptome. Bei dem übrigen Drittel machen sich die Wechseljahre mit heftigen Beschwerden bemerkbar, die mancher Betroffenen das Leben richtig schwer machen können, wie die Bad Wimpfener Ärztin Jenny Hohlweck im Rahmen der Abendvorlesung „Medizin hautnah“ unter der Pyramide der Kreissparkasse erklärte.SYMPTOME Klassische Symptome sind Hitzewallungen, Konzentrations- und Schlafstörungen, leichte Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen. Auch die äußere Erscheinung verändert sich in dieser Phase: Die Haare werden dünner, die Haut erschlafft, die Figur verliert an weiblichen Merkmalen, viele nehmen an Gewicht zu. Die Wechseljahre sind keine leichte Phase. Im Job sind manche Frauen nicht mehr so leistungsfähig, stoßen damit aber häufig auf Unverständnis bei Kollegen und Vorgesetzten. Hinzu kommt: Viele fühlen sich plötzlich nicht mehr wahrgenommen und trauern um den vermeintlichen Verlust ihrer Attraktivität.Ein großes Thema, das sich auch auf den Partner auswirkt: Sex. Die Lust daran lässt nämlich bei einem Großteil der Frauen mit den Wechseljahre deutlich nach. „Ab 50 spielt Sex für viele keine große Rolle mehr“, so Hohlweck. Verantwortlich dafür seien aber nicht nur die körperlichen Veränderungen, die zum Beispiel zu Scheidentrockenheit führen können. Häufig funktioniere einfach die Partnerschaft nach einer langjährigen Beziehung und im stressigen Alltag nicht mehr richtig.Der Rat der Ärztin: miteinander reden. „Wir Frauen reden gern über das, was uns emotional aufwühlt, und es ist wirklich wichtig, mit dem Partner darüber zu reden. Erklären Sie ihm, dass Sie gerade mehr Umarmungen brauchen, mehr Streicheleinheiten, ein Vorspiel beim Sex, sagen Sie ihm, wie er Sie anfassen soll und was Sie geil macht“, so Hohlweck.BEWEGUNG Was Frau tun sollte, um klassischen Wechseljahrsbeschwerden zu begegnen und sie abzumildern? Bewegung gilt als natürliches Heilmittel. Sport ist gut für die Psyche, macht den Kopf frei. Auch das Herz-Kreislaufsystem und die Muskulatur profitieren von regelmäßiger Bewegung. Laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation sollte jeder Erwachsene pro Woche mindestens 150 Minuten moderaten Sport oder zweimal 75 Minuten intensiven Sport treiben – zusätzlich empfohlen werden zweimal pro Woche Krafttraining.Für Frauen ist das wichtig zur Vorbeugung von Osteoporose, dem Knochenschwund. Der Appell der Ärztin lautet: lieber heute als morgen damit beginnen und dann vor allem dranbleiben: „Es gibt keine Ausrede. Tun Sie es, nur Sie können etwas verändern.“Die Hormonersatztherapie kann ebenfalls eine Hilfe sein für Frauen, die stark leiden. Wobei diesbezüglich immer noch einige Ängste existieren. Die Zusammensetzung der Präparate hat sich jedoch im Vergleich zu früher deutlich verändert. So können Frauen heute auch ausprobieren, ob sie mit einer Hormongabe zurechtkommen und in welcher Dosierung eine solche Sinn macht.Klares Ausschlusskriterium für Hormoneinnahme: eine Therapie gegen Brustkrebs, mit der Östrogene unterdrückt werden sollen. Dadurch versetzt man Patientinnen bewusst in die Wechseljahre. Auch hier ist regelmäßiger Sport sinnvoll, er kann eine hormonelle Therapie zu einem gewisse Grad ersetzen.  

Tipps für Frauen beim Übergang in die Menopause

PROZESS

Das Ende der natürlichen Fruchtbarkeit einer Frau ist ein Prozess. Die Eierstöcke reduzieren die Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen nach und nach gegen Null. Diese Phase nennt sich Wechseljahre oder auch Klimakterium. Dass sie angefangen haben, merkt eine Frau daran, dass ihre Menstruation unregelmäßiger kommt. Irgendwann bleibt sie ganz aus. Der Name dafür ist Menopause. In welchem Alter die Wechseljahre einsetzen, ist unterschiedlich, genauso wie deren Dauer. Bei manchen Frauen setzen sie schon mit Anfang 40 ein, bei anderen erst mit Mitte 50. Einige Frauen haben viele Jahre, manche sogar dauerhaft mit Wechseljahrsbeschwerden zu kämpfen, andere sind kaum betroffen. vbs

TERMINE

Unfallvermeidung und Notfallmanagment
Mo, 16. März, 19.30 Uhr, VHS in Zaberfeld, Gesundheitszentrum, Michelbacher Straße 63, Vortrag Dr. Andrea Kleinmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Chirurgie, Notfallmedizin, 7 Euro.

Obst und Gemüse statt Medizin
Mi, 18. März, 19 Uhr, VHS in Bad Friedrichshall, Kochendorf, Altes Rathaus, Hauptstraße 4, Vortrag, Doris Drotleff, Gesundheitsberaterin (GGB), 6 Euro.

Depressionen
Do, 19. März, 19 Uhr, VHS in Möckmühl, Mediathek, Vortrag, Birgit Hülswede, Fachärztin für Psychiatrie, Leitende Ärztin des MVZ Klinikum am Weissenhof, Moderation: Dr. Martin Uellner, Vorsitzender der Ärzteschaft Heilbronn, 3 Euro.

Ausleiten und Entgiften
Di, 31. März, 19 Uhr, VHS in Langenbrettach, Brettach, Altes Schulhaus, Seminar mit Heilpraktikerin Karin Starkloff, 7 Euro.

Rückenschmerzen! Welche Therapie hilft und warum?
Mo, 27. April, 19 Uhr, VHS in Weinsberg, VHS-Haus, Zehntgasse 10, E08 (1. OG), Vortrag, Dr. Stephan Höckel, Facharzt für Orthopädie, 3 Euro.

Demenz
Di, 28. April, 19 Uhr, VHS in Brackenheim, Bürgerzentrum, Austraße 21, Vortrag Birgit Hülswede, Fachärztin für Psychiatrie, Leitende Ärztin des MVZ Klinikum am Weissenhof, Moderation: Dr. Martin Uellner, Vorsitzender der Ärzteschaft Heilbronn, 3 Euro.

Gesunde Ernährung bei Diabetes Mellitus Typ 2
Di, 28. Aptil, 19 Uhr, VHS in Langenbrettach, Brettach, Altes Schulhaus, Schillerstraße 1, Abendseminar mit Karin Starkloff, Heilpraktikerin, 7 Euro.

Rückenschmerz: Sie fragen, ein Orthopäde antwortet!
Mi, 29. April, 18 Uhr, VHS in Brackenheim, Treffpunkt Bildung und Familie, Bürgerturmstraße 6, Dr. Stephan Höckel, Facharzt für Orthopädie, 8 Euro.

Orthopädische Fragerunde zu Rückenschmerzen
Mi, 6. Mai, 19 Uhr, VHS in Weinsberg, VHS-Haus, Zehntgasse 10, Dr. Stephan Höckel, Facharzt für Orthopädie, 3 Euro.

Häufige Erkrankungen im Alter und Pflege zuhause
Do, 14. Mai, 17 Uhr, Geriatrische Rehaklinik Brackenheim, 1. Untergeschoss, Andachtsraum, Vortrag mit Oberarzt Dr. A. Kugler und dem Team. Pflegebereich: Hilfestellung bei der Körperpflege und dem Ankleiden. Weitere Informationen unter Telefon 07135 1012101.