Auf geht’s zum jahreszeitlichen Endspurt im Beet

Zusammengekehrtes Laub können Hobbygärtner sinnvoll nutzen, etwa als schützende Wärmedecke für Stauden. Foto: dpa

Von unserer Redakteurin Ulrike KübelwirthNicht nur die Buga ist vorbei, auch die Hoch-Zeit im Garten nähert sich mit Riesenschritten ihrem Ende. Wenn der Herbst Einzug hält, geht es für Hobbygärtner zum Endspurt im Beet. Und das heißt: Säen. Setzen. Schneiden. Ordnung schaffen – damit in der nächsten Saison alles wieder so richtig grünt und blüht.Viel zu tun Es ist noch viel zu tun im Oktober. Nach dem ersten Nachtfrost müssen alle nicht winterfesten Knollenpflanzen wie Dahlien, Gladiolen und Begonien ausgegraben und eingelagert werden. Auf dem so entstandenen freien Platz lassen sich Tulpen- und Lilienzwiebeln setzen. Auch neue Kletterer können jetzt in die Erde.Kranke oder befallene Gewächse werden genau wie Obstgehölze großzügig zurückgeschnitten. Das oberirdische Grün von Gemüsepflanzen muss ebenfalls entfernt werden. Gesunde Stauden und Rosen hingegen dürfen stehenbleiben, denn die oberirdischen Pflanzenteile schützen die Wurzeln in der kalten Jahreszeit.Zudem dienen beispielsweise Hagebutten der Rosen, Halme und Gebüsch Insekten als Winterquartier, und Vögel nutzen ihre Samen als Futter.Ebenfalls vor dem ersten Frost sollten Kübelpflanzen von Balkon und Terrasse in geschützte Räume umziehen. Besonders exotische Pflanzen müssen dringend nach drinnen.Immergrüne, die draußen bleiben sollen, werden am besten in den Schatten gestellt – so können ihnen die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht nichts anhaben. An frostfreien Tage benötigen sie aber gelegentlich Wasser.Pflegebedürftig ist auch der Rasen. Beim letzten Mähen die Halme etwas kürzer schneiden – empfohlen wird eine Länge von vier Zentimetern. Lässt man die Halme zu lang, können sie vom Schnee niedergedrückt werden und bieten so eine leichte Angriffsfläche für Pilze und Krankheiten. Genau aus diesem Grund sollte man gefrorenen Rasen nicht betreten. Und auch vorhandenes Laub muss entfernt werden.  

Säen, setzen, schneiden: So wird die grüne Oase richtig auf den Winter vorbereitet

Guter Mulch
Apropos Laub: Nicht alles muss auf dem Kompost landen. Die herabgefallenen Blätter bieten nämlich eine gute Mulchschicht für vielerlei Pflanzen. Walnuss- und Eichenlaub hingegen verrottet schlecht und ist deshalb nur als Langzeitdünger für Rhododendren zu verwenden.

Haben Bäume und Gehölze ihr Laub komplett verloren, ist dies der ideale Zeitpunkt, um kranke oder abgestorbene Äste und Zweige zu entfernen. Der eigentliche Rückschnitt sollte aber erst im Frühjahr erfolgen. Obstbäume werden jetzt mit Leimringen vor Schädlingen geschützt. Um durch Temperaturschwankungen entstehende Risse in der Rinde zu vermeiden, hilft ein Kalkanstrich. Wer an neue Obstbäume und -sträucher denkt: Oktober und November sind dafür die ideale Pflanzzeit. Der Boden ist noch warm genug, so dass sich Wurzeln bilden können, bevor der Winter richtig einsetzt.

Zu dicht gewordene Stauden lassen sich noch gut teilen und versetzen. Frisch gepflanzte Sommerflieder, junge Herbstanemonen und andere empfindliche Pflanzen werden mit Laub oder Fichtenreisig geschützt. Stämmchen lassen sich mit Vlies oder Filzmatten umwickeln.

Die Erde von Rosen anhäufeln. Und zwar so, dass die empfindlichen Veredelungsstellen am Kronenansatz gut bedeckt sind. Hochstämme erhalten ebenfalls einen Mantel aus Jute, Sackleinen oder Vlies. Gefäße winterharter Kübelpflanzen werden mit Noppenfolie umhüllt.

Letzte Ernte
Im Nutzgarten erfolgt die letzte Kräuterernte. Dann werden Lavendel, Salbei und Oregano zurückgeschnitten. Tomaten können noch bis zum ersten Frost geerntet werden. Kohl, Schwarzwurzeln und Wurzelpetersilie bleiben sogar noch ein paar Wochen länger im Beet.

Auf den freigewordenen Flächen lässt sich Knoblauch setzen, Radieschen und Feldsalat werden ausgesät. Alternativ dazu kann man auch Gründünger wie die Aussaat von Winterroggen oder eine Mulchschicht ausbringen und den Boden ruhen lassen. Kunstdünger und das Umgraben der Beete sollte aber tabu sein. Beides zerstört den naturbelassenen Aufbau und das Leben im Boden.

An Tiere denken
Ist die Arbeit an der Scholle vollbracht, stehen die letzten Handgriffe an. Dazu gehört es beispielsweise, die Wasserhähne im Freien abzustellen, Wasserbehälter zu entleeren sowie die Möbel von Balkon und Terrasse winterfest zu machen.

Schließlich heißt es noch, an die Tiere zu denken. Holzstapel bieten kleinen Echsen Unterschlupf, ein Reisighaufen dient Igeln als Winterquartier. Nistkästen noch ein letztes Mal säubern – und an Vogelfutter denken, damit auch für die gefiederten Freunde im Winter der Tisch reichlich gedeckt ist.