Fenster und Türen, die Sicherheit bieten

Hausbesitzer können Rollläden mit Smartphone oder Tablet aus der Ferne steuern. Das kann Einbrechern vorgaukeln, jemand sei zu Hause. Foto: Alexander Heinl/dpa-tmn

Die meisten Fenster, Türen und Terrassentüren heutiger Standard-Bauart sind nicht einbruchssicher. Sie sind in der Regel konstruktiv so ausgelegt, dass die Wärmedämmung und der Lärmschutz optimiert sind. Das liegt daran, dass Standard-Elemente oft nur durch die sogenannten Rollzapfen „gesichert“ sind. Diese Rollzapfen sind in rund 80 Prozent der auf dem Markt befindlichen Fenster und Terrassentüren verbaut. Sie sorgen für die Abdichtung eines Fensters, bieten allerdings keinen mechanischen Schutz vor Einbruchsversuchen.         

Standard-Bauart bietet Wärmedämmung und Lärmschutz – Einbrecher hält sie jedoch nicht fern

Schnellaufgehebelt
Halbwegs versierte Einbrecher überwinden Fenster, die nur mit Rollzapfen ausgestattet sind, in nur wenigen Sekunden mit einem handelsüblichen Schraubendreher. Dieser Vorgang des Aufhebelns geschieht zudem relativ geräuschlos. Der Rollzapfen wird einfach zur Seite gedrückt, so dass das Fenster über die Führung springt und geöffnet werden kann. Das zeigt auch, dass ein abschließbarer Fenstergriff heute allenfalls als Kindersicherung dienen kann, aber wenig mit Einbruchschutz zu tun hat. Denn ein Fenstergriff bedient nur die Mechanik.
      

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So einfach kommen ungebetene Gäste ins Haus: Spezielle Fenster mit einem professionellen Einbruchschutz erschweren Einbrechern die Arbeit jedoch erheblich. Foto: GDV/dpa/gms

Auch heruntergelassene Standard-Rollladen bieten keinen ausreichenden Schutz vor Einbrechern, da sie sich einfach hochschieben lassen. So dienen diese höchstens als Anwesenheitsschutz. Zudem finden viele Einbrüche in der Zeit statt, wenn die Rollläden ohnehin nicht geschlossen sind. Sogenannte Rollladensicherungen, die das Hochschieben verhindern, indem sie das Element fixieren, bieten einen zusätzlichen Schutz vor Einbrechern, sollten aber nur ergänzend zu mechanischen Sicherungen eingesetzt werden. Um eine wirksame Einbruchshemmung zu erzielen, bedarf es also fachgerecht montierter Sicherheitselemente an beiden Seiten (Schließ- und Scharnierseite) des Fensters oder der Terrassentür. Untersuchungen der Polizei zeigen, dass die vor rund zehn bis 15 Jahren häufiger praktizierte Methode des Einschlagens der Scheibe kaum noch Anwendung findet. Das Risiko für den Täter, sich dabei zu verletzen sowie durch den Lärm einer berstenden Scheibe auf sich aufmerksam zu machen, ist zu hoch. Bei der Absicherung von Fenstern gibt es eine Unterscheidung zwischen Sicherungssystemen, die in einem Produkt den Schutz beider Seiten eines Fensters regeln, und dem individuellen Schutz beider Seiten mit einzelnen Produkten.

Drei Sicherungspunkte
Ideal sind je nach Größe der Fenster drei Sicherungspunkte. Als Faustformel lässt sich sagen, ein sicherndes Element pro laufendem Meter. Das macht es Gelegenheitstätern so schwer wie möglich. Fachbetriebe bieten nicht nur eine Vielzahl an passenden und zertifizierten Sicherheitslösungen, sie stehen Kunden in Sachen Einbruchsschutz auch beratend zur Seite. red