Hohenlohe ist Vorreiter bei der Biotop-Vernetzung

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Mehr als die Hälfte der Kommunen im Hohenlohekreis setzt sich für den Erhalt der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft ein. In Zahlen bedeutet das: In den vergangenen fünf Jahren wurden 3700 Bäume gepflanzt. Und das ist bei weitem nicht alles.Es ist ein sinnvolles Instrument zur Förderung der Artenvielfalt. Deshalb machen auch mehr als die Hälfte der Hohenloher Städte und Gemeinden mit und setzen Konzepte zur Biotop-Vernetzung mit um. Im Spätherbst lag das Augenmerk auf den Streuobstwiesen. Vorbestellte Hochstämme konnten bei den Bauhöfen in Zweiflingen, Pfedelbach, Bretzfeld und Öhringen abgeholt werden. In Neuenstein wurden Anfang November die Bäume ausgegeben und Bürgermeister Karl Michael Nicklas pflanzte stellvertretend für die Stadtverwaltung einen Baum.Die genannten Gemeinden geben die Bäume umsonst an Menschen aus, die diese auf Wiesen außerhalb umzäunter Gärten pflanzen. 3700 Bäume wurden in den vergangenen fünf Jahren im Zuge dieser Maßnahme neu gepflanzt. 35 Hektar Streuobstwiesen sind allein in der Verwaltungsgemeinschaft Pfedelbach-Öhringen-Zweiflingen neu entstanden.Kommunen vernetzen BiotopeDie Umsetzung von Biotopvernetzungskonzepten stellt ein wirksames Instrument zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft dar. Im Hohenlohekreis haben inzwischen mehr als die Hälfte der Kommunen eine Biotopvernetzungskonzeption. Das sind Krautheim, Mulfingen, Schöntal auf der Gemarkung Oberkessach, Neuenstein, Waldenburg, Öhringen, Pfedelbach, Zweiflingen und Kupferzell. Zuletzt hat auch die Stadt Künzelsau beschlossen, einen Antrag auf Förderung eines solchen Konzeptes zu stellen.Mit diesem außerordentlichen Engagement für die Umwelt nimmt der Hohenlohekreis mit seinen Städten und Gemeinden bereits jetzt eine Vorreiterrolle in Baden-Württemberg ein. "Unser Ziel ist es, für den gesamten Hohenlohekreis ein Biotopvernetzungskonzept zu etablieren", sagt Dr. Wolfgang Eißen vom hiesigen Landwirtschaftsamt in Kupferzell.Gebiete einer anerkannten Biotopvernetzungskonzeption können eine finanzielle Förderung für Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen vom Land Baden-Württemberg bekommen. Zurzeit sind etwa 100 Landwirte im Hohenlohekreis im Rahmen von Landschaftspflegeverträgen in der Biotopvernetzung engagiert und bewirtschaften insgesamt 350 Hektar extensive Vertragsflächen, dazu gehören Ackerrandstreifen, extensives Grünland und natürlich Streuobstwiesen.Welche Maßnahmen gefördert werden könnenEinige Kommunen bieten Fördermöglichkeiten für weitere Maßnahmen an, wie beispielsweise die Förderung von Feldlerchenfenstern oder Blühflächen mit besonders hochwertigen insektenfreundlichen Blühmischungen.Das ist im vergangenen Sommer vor allem in Öhringen, Pfedelbach, Zweiflingen und Kupferzell passiert. Mehr als 60 Landwirte setzen solche Maßnahmen auf 489 Hektar in diesen Kommunen um. Allein rund um Öhringen verbessern rund 500 Feldlerchenfenster die Lebensbedingungen des Offenlandbrüters, dessen Bestände in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen haben. Die Vögel brüten in den Ackerkulturen und die Lerchenfenster dienen herbei als Start- und Landebahn.Blühstreifen und artenreiche Grünlandstreifen am Ackerrand sehen nicht nur hübsch aus. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für Vögel, Insekten, für Schmetterlinge, für Blüten bestäubende Wild- und Honigbienen und für Hummeln. In den bunten Straßen- und Ackerrändern können sich auch Nützlinge und Gegenspieler bei Schädlingsbefall ansiedeln. Dazu zählen Marienkäfer und Schwebfliegen. Besonders sinnvoll sind Blühstreifen in Kombination mit Lerchenfenstern, da sie ein Nahrungshabitat für die Feldlerchen darstellen. Yvonne Tscherwitschke  

Mit jungen Bäumen gegen den Verlust der Artenvielfalt: Der Landkreis macht es vor

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Eine förderfähige Maßnahme in Öhringen, Pfedelbach und Zweiflingen ist die Streuobstförderung, die 2018 auch erstmalig im Stadtgebiet von Neuenstein möglich wurde. Den privaten Baumpflanzern werden Bäume zur Verfügung gestellt, aber auch Kurse zum Baumschnitt bietet das Landwirtschaftsamt Bürgern und Bauern an.