Rückzugsort lädt zum Abtauchen ein

Frei stehende Badewannen liegen im Trend – sogar in kleineren Badezimmern. Dazu gesellen sich natürliche Materialien und die Farbe Grün. So wird aus dem Bad ein entschleunigender Rückzugsort. Foto: Aqua Cultura

Wer positive Energie auftanken will, kann das im eigenen Bad tun – indem er nämlich einfach mal gar nichts tut, außer in die heiße Wanne zu steigen. Oft reichen schon 20 Minuten unter prickelnden Schaumbergen aus, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Sorgfältig ausgewählte Zutaten bringen das Flair eines traumhaften Rückzugs.Um sich so richtig entspannen zu können, muss man nur einen Gang runter schalten. Was im Urlaubsort abseits der Zivilisation problemlos gelingt, bereitet im Alltag jedoch häufiger Probleme. Dabei ist der ideale Ort für die regelmäßige Tiefenentspannung nicht weit: Im heimischen Badezimmer nämlich findet man immer Platz und Zeit – ganz für sich allein.   

Natürliche Materialien, entspannende Farben und hübsche Arrangements tragen zur Entschleunigung bej

„Die Ruhe selbst ist Grün. Kaum jemand kann sich dem natürlichen Charme dieser Farbe entziehen.“

Initiative Gutes Bad

Nach Vorlieben gestaltet
Am besten gelingt das Abtauchen in einer Umgebung, die nach den eigenen Vorlieben gestaltet wurde. Mit einer bestimmten Farbe etwa, die im Raum überwiegt oder gezielt Akzente setzt. Oder mit schlichten, natürlichen Materialien und einem hübschen Arrangement auf dem Waschtisch. Wunderbar, wenn es an die erholsamen Ferienwochen erinnert – zum Beispiel in einem traumhaften Hotel.

Grün ist so eine entschleunigende Farbe. Oder beispielsweise auch Blau, eine Farbe, mit der die meisten Menschen Ruhe und Zufriedenheit verbinden. Nicht zuletzt deshalb ist das gediegene, dunklere und an den Abendhimmel erinnernde Classic Blue vom Pantone Institut zur Farbe des Jahres 2020 gewählt worden. Aber auch helle, sanfte Meerestöne oder ein kühleres Eisblau lassen gedanklich losgelöst durch Zeit und Raum reisen und die vielen Pflichten, die täglich erledigt werden wollen, für einen Moment vergessen.

   

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Pflanzen statt Farbe: Für eine ganz besonders entspannte Badezimmeratmosphäre sorgen Louisianamoos, Kletterfeige, Efeutute, Tillandsia, Kletterficus, Frauenhaarfarn und Einblatt. Fotos: Blumenbüro Holland/Villeroy und Boch/Woonbeurs

Wohnlich mit Plissee
Für mehr Wohlgefühl im Bad sorgt neuerdings sogar Faltenoptik. Das Schöne am aktuellen Plisseetrend, der von der Mode auf die Einrichtung übergeschwappt ist: Er macht das Bad weder alt, noch lässt er es zerknittert aussehen. Im Gegenteil: Dem Schrank verleiht der gekonnte Faltenwurf einen spannenden optischen Akzent und mehr Dynamik. Waschtische im Plisseekleid bringen dauerhafte Wohnlichkeit.

Gleiches gilt für einen Mix aus warmen Sand-, Strandgräser-, Korb- und Treibholztönen. Er kommt im Bad ebenso gut an wie die Mischung aus Weißtönen von Schnee bis Champagner.

In Kombination mit Holz oder im Altbau zeigt sich besonders Altweiß von seiner besten Seite. Es enthält einen kleinen Anteil Beige oder Grau und passt hervorragend zu gealterten Fußleisten, Stuck oder historischen Türrahmen. Alle Nuancen lassen den Raum größer und übersichtlicher wirken. Kompliziert? Gibt es nicht. Auch das trägt zur Entschleunigung bei. Die Ruhe selbst ist Grün. Kaum jemand kann sich dem natürlichen Charme dieser Farbe entziehen, heißt es bei Gutes Bad, einer Initiative des VDS (Verband der deutschen Sanitärwirtschaft).

Als Pflanze, Möbeloberfläche, Dekorfliese sowie als Marmor und Granit bringen Palmen-, Tannen-, Gras-, Jade-, Oliven- oder Salbeigrün die Energie der Natur in den Raum, wecken Erinnerungen und lassen in unserer Fantasie herrliche Kulissen aufziehen – ganz ohne grünen Daumen.

Praktisches Podest
Der Natur sehr nah fühlt man sich ebenfalls, wenn heißes Wasser die Haut sanft stupst. Entscheidend für einen gelungenen Tagtraum in der Wanne ist vor allem ein auf die eigenen Maße abgestimmtes Innenleben. Es sollte möglichst so bequem sein, dass man die Wanne nie wieder verlassen möchten. Neben persönlichem Faible richten sich Inszenierung und äußere Form nach der Größe des Bades. Nicht zuletzt deshalb docken Wannen meist direkt an der Wand an – je nach Raumarchitektur entweder ein-, zweiseitig oder aber eingebettet in ein Podest.

Podeste erweisen sich als besonders praktisch, weil sie sich unter anderem als Relaxbank und gleichzeitig als eine praktische Ablage für all die Mittelchen anbieten, die eine strahlende und gesunde Haut versprechen. red