EPS, XPS oder PUR?

Bei der Abwägung, welches Dämmmaterial Hausbesitzer wählen, sollten sie die einzelnen Vor- und Nachteile betrachten. Foto: Ingo Bartussek/stock.adobe.com

Die gute Nachricht vorweg: Alle Dämmstoffe, die üblicherweise an Hausfassaden angebracht werden, dämmen gut. Bei der Abwägung, welches Material Hausbesitzer am besten wählen, sollten sie daher die einzelnen Vor- und Nachteile betrachten. Eine Auswahl gängiger Dämmstoffe und ihre Einsatzmöglichkeiten:- Mineralwolle: „Sie ist das am weitesten verbreitete Dämmmaterial“, sagt Manfred Gunkel vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Köln. Mineralwolle besteht aus Glas- oder Steinfasern. Sie wird sowohl unter vorgehängten hinterlüfteten Fassaden verwendet als auch in Wärmedämmungsverbundsystemen (WVS). Ihre Vorteile: „Sie schmiegt sich dicht an den Grundkörper, so dass sich keine Luftschichten bilden, die die Dämmung verschlechtern würden. Außerdem ist Mineralwolle nicht brennbar.“ Allerdings ist dieser Dämmstoff etwas teurer als das ebenfalls gängige Polystyrol. „Ein Nachteil ist, dass Mineralwolle sich bei Nässe vollsaugt und nur langsam wieder austrocknet. Dadurch kann sich Schimmel bilden“, so Gunkel.- EPS/Expandiertes Polystyrol: „EPS ist ein günstiger Dämmstoff, der häufig eingesetzt wird“, sagt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentralen. Expandiertes Polystyrol, bekannt unter dem Handelsnamen Styropor, verfügt über ein gutes Wärmedämmvermögen, ähnlich wie Mineralwolle. Es ist druckfest und leichter als Mineralwolle. EPS-Platten können direkt auf die Wand geklebt oder mit Dübeln befestigt werden. Genauso wie Mineralwolle lässt sich EPS unter vorgehängten hinterlüfteten Fassaden und in Wärmedämmungsverbundsystemen (WVS) verwenden. Ein Nachteil: Ein Schutz gegen Ungeziefer ist sinnvoll, da der Dämmstoff gern von Insekten befallen wird. Brandis ergänzt: „EPS wird in der Baustoffklasse B1 geführt, gilt also als schwer entflammbar. Aber es kann durchaus brennen.“ Wobei fachgerecht verarbeitete und den Zulassungen entsprechende Wärmedämm-Verbundsysteme mit Expandiertem Polystyrol grundsätzlich als brandschutztechnisch sicher gelten. Und Polystyrol ist in Deutschland im Hausbau für Gebäude bis 22 Meter Höhe erlaubt.- XPS/Extrudiertes Polystyrol: XPS, das unter dem Markennamen Strydur bekannt ist, hat eine höhere Druckfestigkeit und ist schwerer als EPS. „Im Wandbereich wird es kaum eingesetzt, eher im Sockelbereich“, erklärt Manfred Gunkel.- PUR/Polyurethan-Hartschaum: Isolierungen aus Polyurethan haben sehr gute Dämmeigenschaften. „Sie eignen sich zum Dämmen von Außenwänden, Fußböden, Kellern und Dächern. Bei der Außendämmung wird PUR auch in Wärmedämmverbundsystemen verwendet“, zählt Gunkel auf. Vorteil: PUR-Platten können auch bei der Innendämmung von Wänden oder Decken eingesetzt werden. Als Nachteile führt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online unter anderem auf, dass das PUR bei sachgerechter Verarbeitung zwar als beständig gilt. Es sei jedoch nicht resistent gegen UV-Strahlung und Nagetiere.- Holzfaserplatten: Holzfaserplatten werden als Alternative zu den chemischen Dämmstoffen immer beliebter. „Sie haben aber noch einen recht kleinen Marktanteil“, sagt Brandis. Wer sich für Holzfaserplatten entscheidet, muss Vor- und Nachteile besonders gut abwägen. „Positiv ist, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt werden“, so der Energieberater. „Andererseits müssen sie chemisch behandelt werden, um späteres Algenwachstum, Schimmel und Fäulnis zu verhindern.“ Zwar sind die Einsatzmöglichkeiten von Holzfaserplatten vielfältig. Sie können im Rahmen eines Wärmedämmverbundsystems, unter vorgehängten Fassaden sowie zur Kern- und Innendämmung genutzt werden. Doch ihre Dämmeigenschaften können mit denen von Polystyrol und Mineralfasern nicht mithalten, so dass die Dämmschicht dicker ausfallen muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Deshalb lassen sie sich nicht überall verwenden. Und: Holzfaserplatten sind brennbar.- VIP/Vakuum Isolations Paneele: Die Wirkung dieses Dämmsystems ist etwa fünfmal so hoch wie die der herkömmlichen Dämmstoffe. „Diese Dämmung ist aber etwas sensibel und aufwendig im Handling“, sagt Professor Andreas Holm vom Forschungsinstitut für Wärmeschutz München. „Man muss Beschädigungen vermeiden, damit das Vakuum bestehen bleibt.“ Besonders bei Platzproblemen können die VIP aber ihre Vorzüge ausspielen. Es gibt sie ab einem Zentimeter Schichtdicke, was für die Isolierung von Innenräumen ein Vorteil ist. Holm: „Es ist eine gute Lösung, wenn für die konventionelle Dämmung kein ausreichender Raum zur Verfügung steht“. Von Katja Fischer, dpa

Welcher Dämmstoff für welchen Einsatz geeignet ist

Ratgeber zu Bauträgerverträgen

Je nachdem mit wem sie bauen, schließen private Bauherren vor allem Verbraucherbauverträge und Bauträgerverträge ab. „Bauen sie auf eigenem Grund, sind sie Bauherren und schließen mit der Schlüsselfertigbaufirma ihrer Wahl einen Verbraucherbauvertrag. Kaufen sie vom Bauträger, schließen sie einen Bauträgervertrag“, erklärt der Verband Privater Bauherren (VPB).

Klassische Bauträgerobjekte sind neben Reihen- und Doppelhaussiedlungen demnach vor allem Eigentumswohnungen. Sie seien aktuell die beliebteste Form des Wohnungseigentums in den Städten, so der VPB weiter.

Der Verband hat nun zwei neue Ratgeber herausgebracht, die sich mit dem Thema befassen. Die Broschüre „Bauträgervertrag – Das sind Ihre Verbraucherrechte!“ informiert über den Inhalt des Bauträgervertrags. Die Broschüre „Kaufen beim Bauträger – Wohnen in der City“ erklärt, was Bauherren im Umgang mit Bauträgern beachten sollten. Über die Webseite www.vpb.de können sie unter dem Menü „Services“ kostenlos heruntergeladen werden. red

Nach Hausbau Garten anlegen

Aus einem verwilderten Grundstück soll ein Garten werden: Das bedeutet viel Mühe. Insbesondere wenn beim Hausbau die schweren Geräte den Boden verdichtet haben. Wurzeln können sich dann nur schlecht ausbreiten, und Unkraut sprießt in Massen.

Der beste Tipp dagegen: Erst mal Kartoffeln anbauen. Dazu rät die Staudengärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved. „Durch das viele Hacken und Häufeln wird man eine Menge Unkraut los.“ Denn ein gängiger Pflegetipp für Kartoffeln lautet, die Beetzwischenräume dann zu hacken, wenn die Pflanzen im Frühling aus der Erde kommen. Weitere Male folgen über die gesamte Wachstumsperiode hinweg. „Sind die Triebe schon etwas größer, wird gehäufelt“, ergänzt Schwedtke. „Das bedeutet, dass man die Pflanzen umgebene Erde zu Wällen an die Pflanzen zieht. Gehäufelt wird zwei- bis dreimal wahrend der Wachstumszeit. Gehackt wird nach Bedarf.“

Für eine gute Bodenqualität empfiehlt Arben Shala, Inhaber von Shala Gartenbau in Heilbronn, außerdem, die Erde tief umzuschoren und eine Sand-Humus-Mischung unterzuheben – eventuell noch angereichert mit Mist. „Alternativ kann man den schlechten Boden auch abtragen“, sagt Shala. Anschließend könne eine Schicht des Sand-Humus-Gemischs aufgebracht werden. „Dann wächst der Rollrasen oder Rasensamen sehr gut“, so der Gartenexperte. dpa-tmn/red