Putzen und ausmisten

Bei der Frontscheibe gilt: Erst säubern und anschließend auf Steinschläge und Risse untersuchen. Bei Defekten an der Scheibe sollten Autofahrer in eine Fachwerkstatt fahren, rät der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Fotos: dpa

Im Fußraum sammeln sich Split und Dreck, am Lack fressen die Streusalzreste: Der Winter kann am Auto seine Spuren hinterlassen haben. Wenn der Frühling naht und es wärmer wird, verdient der Wagen deshalb ein bisschen mehr Zuwendung. „Nach einem Winter mit Salz und Matsch sollte das Fahrzeug komplett gereinigt werden. Dazu zählt auch eine Unterbodenwäsche“, sagt Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Ehe man den Wagen in die Waschstraße fährt, spült man mit einem Hochdruckreiniger groben Schmutz vom Lack herunter. Andernfalls könnten hinterher die Waschbürsten den Dreck verteilen und für Kratzer sorgen.   

So wird das Auto wieder fit für die schöne Jahreszeit – Zeit für Reifenwechsel steht nun demnächst an

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Von Oktober bis Ostern oder dauerhaft Temperaturen über sieben Grad – für den idealen Zeitpunkt zum Radwechsel kursieren verschiedene Faustregeln. Im aktuellen ADAC-Test schnitten die meisten Modelle gut ab.

Schäden
Wenn das Fahrzeug sauber ist, prüft man die Motorhaube auf Lackabplatzer und die Windschutzscheibe auf Steinschläge und Risse. Bei Defekten an der Scheibe sollten Autofahrer in eine Fachwerkstatt fahren, rät Köster. „Kleine Lackschäden können sie meist mit einem Lackstift selbst ausbessern.“ Wer sich diese Arbeit nicht zutraue, könne sich von einem Smart-Repair-Anbieter helfen lassen. Bei Flecken und Unebenheiten wird das Blech poliert und anschließend gewachst oder versiegelt.

Fahrzeugwäsche
Zu einer intensiven Fahrzeugwäsche zählt ebenso das Entfernen von Schmutz und Blättern aus der Ablaufrinne. „Im Winter setzen sich die Rinnen zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe meist zu, verstopfen damit den Ablauf. Unter Umständen kann dann das Wasser über andere Wege in den Fußraum sickern“, sagt Hans Gerd Brauneiser von der Kölner Werkstatt Rheinlandgarage. Auch Kanten in den Radkästen kontrollieren Autofahrer beim Frühjahrsputz. Denn dort sammelt sich über den Winter Schmutz und Schlamm, der mit der Zeit Rostbildung in den Ecken fördert. „Wer mit einer alten Spülbürste die Kanten sauber macht, hat für die nächsten Monate Ruhe“, sagt Brauneiser.

Thomas Schreiner vom Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) rät, die Scheinwerfer auf Kratzer und Risse und den Auspuff auf Rostspuren zu untersuchen. „Nach dem Winter vertragen alle Scharniere wie die der Türen Fett oder KriechÖl“, sagt er. Sind Wischerblätter rissig oder Gummilippen ausgefranst, sollte man sie wechseln.
   

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Am besten entfernen Autofahrer alle Matten und schauen, ob sich darunter Nässe staut. Nach der Lektüre saugen Zeitungen die Nässe unter den Fußmatten heraus.

Ist außen alles wieder in Schuss, geht der Blick nach innen. Eiskratzer, Decken, Klappspaten oder Schneeketten wandern aus dem Kofferraum in den Keller oder die Garage. Damit ist es nicht getan. „Am besten entfernen Autofahrer alle Matten und schauen, ob sich darunter Nässe staut“, so Köster. Feuchtigkeit verschwindet am einfachsten, wenn das Fahrzeug an einem warmen Tag mit leicht geöffneten Fensterscheiben durchlüftet. Oder man steckt für einige Tage Zeitungspapier unter die Fußmatten – dieses sollte man täglich austauschen. Die Scheiben putzt man auch von innen gründlich, rät Schreiner. „Im Winter kann sich ein Schmierfilm auf die Innenscheibe legen, der die Sicht trübt“, begründet er. Mit Glasreiniger werde sie schnell wieder sauber. Für gute Luft sorgt ein neuer Innenraumfilter. Der lässt sich bei vielen Autos in Eigenregie tauschen. Falls die Klimaanlage leicht faulig rieche, könne eine Desinfektion sinnvoll sein, ergänzt Schreiner. „Das bieten die meisten Werkstätten an und kostet nicht die Welt.“ Wer seinem Innenraum etwas Gutes tun möchte, pflegt Polster oder Leder mit Reinigungsmitteln, um die Sitze vor dem UV-Licht in den nächsten Monaten zu schützen“, sagt Hans Gerd Brauneiser.

Sind absehbar keine frostigen Tage mehr zu erwarten, kann in das Scheibenwischwasser wieder der Sommerzusatz eingefüllt werden, die etwa vor allem Insektenreste zuverlässiger beseitigen sollen. Extra das Wintermittel leerspritzen müssen Autofahrer aber nicht. Wenn es sich etwas vermischt, ist das kein Problem. Beim Räderwechsel besagt eine Faustregel: Ist es auch nachts dauerhaft über sieben Grad warm, können die Sommerräder montiert werden. Bei niedrigeren Temperaturen dagegen zeigen viele Winterreifen im Vergleich noch die besseren Eigenschaften.

Reifentest
Beim Sommerreifenkauf haben Autofahrer eine große Auswahl geeigneter Modelle. Darunter sind auch günstige Pneus. Bei Sommerreifen gibt es ein großes Angebot guter Modelle. Im aktuellen Test des ADAC konnten fast alle Fabrikate bei Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umwelteigenschaften überzeugen. Getestet wurde in zwei Dimensionen. Bei den 18-Zoll-Modellen für Kompaktfahrzeuge (Dimension 225/40) setzten sich der Continental PremiumContact 6, der Michelin Pilot Sport 4, der Goodyear Eagle F1 Asym 5 und der Maxxis Victra Sport 5 mit der Wertung „empfehlenswert“ an die Spitze des Feldes. Letzterer war mit einem Preis von 92 Euro eines der günstigsten Produkte im Test. Nicht überzeugen konnte einzig der Rotalla Setulla S-Pace RU 01 mit der Note „ausreichend“. In der Dimension für SUVs und Vans (235/55 R17) siegte der Michelin Primacy 4.