Am Rhein knallen die Korken

Allen voran stießen die beiden Klöckners auf das Jubiläum an: Agrarministerin Julia Klöckner und die aus Württemberg stammende Deutsche Weinkönigin Julia Klöckner. Für ausreichend Sekt war vor allem beim Deutschen Weininstitut gesorgt. Auch Wein und Spirituosen gingen nicht aus. Die Pro-Wein feierte von Sonntag bis Dienstag ihren 25. Durchlauf.Die Veranstaltung hat sich innerhalb der letzten Jahre zur internationalen Leitmesse entwickelt – und löste damit Bordeaux ab: nicht zuletzt, weil Deutschland der weltweit größte Weinimportmarkt ist und auch als Drehscheibe in andere Länder dient. Für die heimische Weinwirtschaft ist die Pro-Wein die Leistungsschau Nummer eins, die deutschen Winzer stellten allein 980 Ausschankstellen. Italien war mit 1700 vertreten, Frankreich mit 1650, Spanien mit 620. Stark im Kommen: Übersee mit 700 Betrieben. Selbst Exoten fanden den Weg: von Armenien, Aserbaidschan, Russland, Baltikum, Skandinavien, Indien oder etwa dem Libanon und China.Dabei waren die Anfänge bescheiden. Bei der Premiere 1994 – damals unter dem Namen Pro-Vins – präsentierten sich nur 321 Aussteller, die rund 1500 Besucher lockten. Danach ging es steil bergauf. Zum Jubiläum verbuchten die Veranstalter knapp 7000 Aussteller aus 60 Ländern sowie 60 000 Fachbesucher. Auch viele Schwaben reisten an den Rhein.

25 Jahre Pro-Wein – Leitmesse mit 7000 Ausstellern aus 60 Ländern – 67 Württemberger

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Am Gemeinschaftsstand der Württemberger Weingärtnergenossenschaften gab’s neben Wein auch Maultaschen. Foto: Pro-Wein
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Insgesamt zeigten 56 Württemberger Betriebe Flagge. Ihre größte Plattform war ein mit zehn WGs bestückter Gemeinschaftsstand in Halle 14. Dort stellten die Genossen allerhand innovative Produkte in den Fokus: von Bio über Barrique bis zu Blanc de Noir und Orange Wine. Die Weingärtner Stromberg-Zabergäu präsentierten sich sogar in neuem Outfit. Und die Weinbauschule Weinsberg warb mit der Dualen Hochschule für ihren neuen Studiengang.

Stark vertreten waren die 20 schwäbischen Elitewinzer im 220 Mitglieder umfassenden Verband Deutscher Prädikatsweingüter. Vielerorts ist der Generationenwechsel im Gange und damit das Thema Jungwinzer. Neben aufstrebenden Gruppen wie die von Christian Seybold geführte Vereinigung Wein.Im.Puls sowie das nicht mehr ganz so junge Quintett Junges Schwaben traten weitere ambitionierte Kellereien, Selbstvermarkter und Händler aus der Region in den Ring. Nicht zu vergessen: Der Kraichgau war unter anderem mit Burg Ravensburg und Weingut Heitlinger vertreten.

Die Pro-Wein ist Schlüssel zu allen Absatzmärkten der Welt und Top-Adresse für internationale Kontakte. Viele Gemeinschaftsstände boten Rahmenprogramme mit teils prominenten Moderatoren. Nicht zuletzt gab es Seminare und Verkostungen. An den teils peppig aufgemachten Ständen stand vor allem einer im Blickpunkt: der in Menge und Güte ausgesprochen große Jahrgang 2018, von dem es nach einigen kleineren Ernten genügend – manche sagen zu viel – zu geben scheint. kra

Infos im Internet:
www.prowein.de

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